Karl Koch
Mitbegründer des JGV Tecklenburger Land e.V.
Auszug aus dem Vortrag des damaligen Vorsitzenden Burkhard Weritz
anlässlich des 60-jährigen Vereinsbestehens am 25./26.10.2003
Die Geschichte unseres Vereins würde eine stundenlange Schilderung sein, diese ist aber nicht beabsichtigt. Anlaß unserer heutigen Zusammenkunft ist unsere 45. VGP, die wir zum Gedenken an den Vereinsgründer und 1. Vorsitzenden Karl Koch ausrichten. Die Gründungsversammlung unseres Vereins erfolgte am 07.02.1943. Lt. Anwesenheitsliste waren 17 Personen im Deutschen Haus zu Lengerich erschienen, die an diesem Tag auch die erste Vereinssatzung verabschiedeten -- Aufgrund der Bekanntmachung des Kreisjägermeisters des Kreises Tecklenburg vom 04.02.1943 hatten sich die auf anliegender Liste aufgeführten Jäger zur Gründungsversammlung des Jagdgebrauchshundevereins für den Kreis Tecklenburg am 07.02.1943 um 15 Uhr im Deutschen Haus zu Lengerich in Westfalen eingefunden. Der Kreisjägermeister Kohnhorst eröffnete die Versammlung, begrüßte die Waidgenossen vor allen den langjährigen Obmann des Jagdgebrauchshundevereins Osnabrück, Rektor Pleister Osnabrück und begründet mit kurzen Worten die Bildung des Vereins gerade in der Kriegszeit. Die sämtlichen Anwesenden beschlossen darauf, den Jagdgebrauchshundeverein für den Kreis Tecklenburg mit dem Sitz in Lengerich i. Westf. zu gründen, welcher ins Vereinsregister des Amtsgerichts Tecklenburg eingetragen werden soll. Dann wurde auf Vorschlag des Kreisjägermeisters der Waidgenosse Sparkassendirektor Karl Koch zu Lengerich zum Obmann des Vereins einstimmig gewählt, welcher die Wahl annahm. Dieser berief zu Mitgliedern des Führerrats,
zum Schriftführer Waidgenosse Fabrikant Max Banning, Lengerich, zum Schatzmeister Waidgenosse Rendant Hermann Bethge, Lienen, zu Kassenprüfern Waidgenosse Dentist W. Mager in Ibbenbüren und Waidgenosse Bauer G. Harde, Lienen-Holzhausen,
welche sämtlich der Berufung Folge leisteten. Sparkassendirektor Koch zu Lengerich legte darauf der Versammlung die anliegende Satzung vor und gab Erläuterungen dazu. Es wurde darauf einstimmig diese Satzung für den Jagdgebrauchshundeverein – mit dem 07.02.1043 als Gründungstag – beschlossen … Der jährliche Beitrag wurde auf RM 3.- festgesetzt. Obmann Koch schloß die Versammlung um 17.15 Uhr mit dem Gruß an den Führer und den Reichsjägermeister.
Lengerich, den 07.02.1943
Obmann Schriftführer Karl Koch Hermann Bethge
(Auszug aus dem Gründungsprotokoll des Jagdgebrauchshundevereins für den Kreis Tecklenburg in Lengerich i. W.) |
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Karl Koch |
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Mitteilung des Amtsgerichts Tecklenburg vom 27.01.1944:
In unser Vereinsregister ist heute unter Nr.62 folgendes eingetragen worden. Spalte 1 – 1 Spalte 2 – Jagdgebrauchshundverein für den Kreis Tecklenburg in Lengerich i.W., Spalte 3 – Die Satzung ist am 07.02.1943 errichtet worden. Der Obmann ist Vorstand im Sinne des § 26 BGB. Er ist befugt, bei Eintritt seiner Verhinderung einen Stellvertreter zu ernennen und diesem alsdann für eine bestimmte Zeit oder für bestimmte Angelegenheiten Vollmacht zu erteilen Spalte 4 – Sparkassendirektor Karl Koch zu Lengerich i. W. Die erste Jahreshauptversammlung fand am 19.03.1944 im Lindenhof in Ibbenbüren statt. Die erste VJP wurde am 26.04.1944 im Suchenrevier Bevergern bei Herrn Inspektor Becher, Saltenhof, ausgerichtet. Das Nenngeld betrug 15,- RM. Der Verein ist verpflichtet, im ersten Jahr seiner Mitgliedschaft seine Existenzfähigkeit durch die Veranstaltung einer Gebrauchsprüfung unter Beweis zu stellen. Ich hoffe, dass mir in den Hegeringsversammlungen Gelegenheit gegeben wird, wegen der Durchführung der Gebrauchssuchen zu sprechen. zum Schluss bitte ich um Meldung bis zum 15. März diesen Jahres derjenigen Hunde, die in diesem Frühjahr die Jugendprüfung ablegen sollen.
Heil Hitler und Waidmanns Heil Karl Koch
-(Auszug aus dem ersten Anschreiben von Karl Koch an die Mitglieder des Jagdgebrauchshundevereins des Kreise Tecklenburg)
Im letzten Kriegsjahr und 1946 fanden keine Vereinstätigkeiten statt. Nach dieser Zwangspause wird schon am 10.03.1947 zu einer Vorstandssitzung zum 15.03.1947 in die Börse nach Lengerich eingeladen. Die Jahreshauptversammlung 1948 findet im Hotel Nolte, Ibbenbüren, statt. Bei der ersten Nachkriegs-VJP schloß man sich dem deutschen Heidewachtel Club in Mettingen an. Die zweite VJP fand am 13.04.1949 statt. Die erste Gebrauchsprüfung fand am 23.09.1950 in Lengerich – Intrup, Niederlengerich, Settel, Rittergut Haus Vortlage und Provinzial Heilanstalt – statt.
Ab 1951 wird eine VGP in Arbeitsgemeinschaft mit dem Nachbarverein Osnabrück beschlossen.
Der Verein hatte am 25.01.1952 bereits 152 Mitglieder, der Kassenstand betrug 1000.- DM.
Ab 1954 müssen Jagdhundeprüfungen wegen der Tollwutgefahr 14 Tage vorher beim Kreisveterinäramt angemeldet werden.
Am 12.03.1960 legte Karl Koch, der am 15.09.1961 verstirbt, aus Gesundheitsgründen den Vorsitz nieder. Nachfolger wird Gustav Deiters.
Nach zehn Jahren wird am 11.03.1961 die Arbeitsgemeinschaft mit Osnabrück aufgelöst. Am 15.09. 1965 findet die erste HZP in Riesenbeck-Birgte statt .
Werner Harre wird Kassierer, später Geschäftsführer und Obmann für das Prüfungswesen.
Mit Schreiben vom 01.02.1967 bittet der JV Emsland um Mithilfe bei der Vereinsgründung.
Seit 1967 gibt es das „Offene Richten“. Am 26.03.1968 erhalten wir eine neue überarbeitete Vereinssatzung. Der alte Name JGV des Kreises Tecklenburg bleibt bestehen.
Im Jahre 1988 verstirbt Werner Harre am 22. Januar im Alter von 61 Jahren. 23 Jahre hat Werner Harre Vorstandsarbeit geleistet, der Vorsitzende hat ihn „die Seele des Vereins“ genannt. Sein Nachfolger wird Wolfgang Husemann, Kassierer Werner Zaeck. Zur Entlastung des Geschäftsführers wird eine Arbeitsteilung beschlossen: VJP Burkhard Weritz HZP Florenz Gronemann VGP Gustav Deiters BP Karl-Heinz Hoppe Zum 01.01.1991 habe ich den Vorsitz des Vereins übernommen. Der Mitgliederstand betrug 269 und der Jahresbeitrag 10,- DM. Seit 1996 nennt sich der Verein „JGV Tecklenburger Land e.V.“. Am 28.03.1996 wurde Dieter Höflich zum Geschäftsführer gewählt, weil Wolfgang Husemann aus gesundheitlichen Gründen das Amt aufgab.
Im September 1998 veranstalten wir die erste Verbandsschweißprüfung (VSwP). Am 20.03.1998 verleiht der Jagdgebrauchsverband (JGHV) dem Verein eine Urkunde und eine Silberteller für die 25. VGP.
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Den Erinnerungen von Burkhard Weritz ergänzend ist festzuhalten: Der Verein ist kontinuierlich gewachsen und zählt mit rund 700 Mitgliedern heute zu den größten Jagdgebrauchshundvereinen Deutschlands. Inzwischen hat er mehr als 100 VGPen ausgerichtet und 2018 aus Anlass des 75-jährigen Bestehens ein tolles Jubiläumsfest gefeiert. Ehrengast und Festrednerin war die damalige NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking.
Auf Burkhard Weritz folgte für acht Jahre Georg Veismann als
Vorsitzender. Seit 16. Februar 2020 steht Dieter Höflich an der Spitze des Vereins. Zu seinem Nachfolger als Geschäftsführer haben die Mitglieder Markus Ferlemann
gewählt. |